Autor: Rolf1
Datum: 20.03.09 19:44
Hallo Ani,
natürlich war es zum Zeitpunkt der Antragstellung klar, dass die rumänische Staatsbürgerschaft verloren gehen würde.
Die Antragsstellung auf deutsche Staatsbürgerschaft ist ja auch schon eine ganze Weile her - es war schon vor einigen Jahre, bereits bevor es definitiv klar war, wann (und ob) Rumänien in die EU kommen würde, und wir waren davon ausgegangen, daß die Anerkennung dieses Antrags weit vor dem EU-Beitritt Rumäniens liegen würde.
Es gab außer des "Zugehörigkeitsgefühls" zu Deutschland damals auch einen weiteren Grund, weshalb meine Frau nach langem Überlegen die Staatsbürgerschaft haben wollte, was ich aber jetzt nicht weiter ausführen möchte. Tut auch nichts zur Sache.
Daß, was ärgerlich ist, ist die Tatsache, daß wir nach dem EU-Beitritt Rumäniens vom rumänischen Staat höchstselbst die Empfehlung bekommen hatten, den Antrag auf Verzicht der rum. Staatsbürgerschaft zu stornieren. Nach Abwägung der Konsequenzen haben wir dies dann auch getan.
Damit verbunden war wiederum aber wie schon erwähnt ein endloser Kampf mit den deutschen Behörden, die die Legalität einer doppelten Staatsbürgerschaft nicht wahrhaben wollten. Ich denke, in Baden-Württemberg waren wir hier Pioniere, die die ganze Vorarbeit auch für künftige Fälle geleistet haben.
Und genau aufgrund dessen - weil es und viel Zeit und Mühe gekostet hat, dies zu erreichen, ist es eben nun doppelt ärgerlich, daß die Rücknahme des Antrags auf Verzicht nun doch nicht bearbeitet wurde (zuerst hatten die rumänischen Behörden die Verzichtserklärungen gar nicht mehr bearbeitet, weil Rumänien ja bald in die EU kommen sollte, dann haben sie empfohlen, den Verzicht zurückzunehmen und letztendlich haben sie den Antrag doch so weiterbearbeitet, obwohl er zurückgenommen wurde).
Klar, objektiv gibt es relativ wenige Vorteile, beide Staatsbürgerschaften zu haben. (zu den Vorteilen gehört u.a. das Wahlrecht im Heimatland, Hilfe durch Botschaft im Urlaub, freie Wohnort- uind Arbeitswahl...wenn man mit einem deutschen Paß zurück nach Rumänien ziehen möchte, ist es ungleich schwieriger und langwieriger, da dann dieser ganzen Behördenkram wieder losgeht - auch innerhalb der EU!! Aufenthaltserlaubnis, Arbeitserlaubnis usw. Klar klappt das, aber es ist ein unnötiger Aufwand !! -
Rumänische Grundstücke kann man doch mittlerweile auch als Ausländer erwerben, oder!?)
Subjektiv ist es aber für einen "Doppelstaatler", der ja nirgends so richtig hingehört, oft schon ein besseres Gefühl, seine Heimat / Identität nicht komplett aufgeben zu müssen.
Ich kann das schon nachvollziehen.
Ansonsten könnte man natürlich sagen: Wo liegt das Problem!?!?
Ganz einfach: Es liegt darin, einer Behördenwillkür ausgeliefert zu sein, was einem wütend macht.
Wenn es irgendwie geht, möchte man sich so etwas doch nicht bieten lassen...
Rolf1
Rolf
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