Autor: Joachim
Datum: 26.02.14 02:00
"In den diversen Projekten hab ich jedoch sehr oft festgestellt, wenn von Ösi-underdogs über die Türken, die Tschetschenen, die Zigeu... hergezogen wurde und da war ein betreffende/r aus einer der Volksgruppen dabei, dann hat`s sehr oft geheißen: Hey Ramazan oder Hülya Dich haben wir doch nicht gemeint <--einfach weil man den Betreffenden kannte, und erkannte, dass auch ein Türke/Tschetschene/ Afghane/Somali/Kuwaiti/Roma ein guter Kumpel sein kann."
Das habe ich bei uns im Boxclub genau so, immer wieder erlebt.
Im Sport funktioniert das. Weil man ganz schnell merkt, ohne mannschaftliche Geschlossenheit (Team), hat man keinen Erfolg. Siehe z. B. Fußball.
Deshalb schließe ich mich Deinem Kommentar an:
"Eine Gruppe hat längst kapiert dass die Erde eine Kugel ist und alle auf der gleichen Kugel leben --die neoliberalen Kapitalisten. Die agieren längst global -- ich mag die Typen nicht, doch von seinen Feinden kann man mitunter sehr viel lernen.
Und dieses lernen könnte für uns kleine Würmer heißen: Nicht als österreichischer Mittelstandsverlierer gegen den unterprivilegierten Südosteuropäer vorgehen, der versucht irgendwie den Kopf über Wasser zu halten, sondern sich mit ihm verbünden, seine Situation verstehen lernen."
Auch ich bin überzeugter Europäer.
Man muss aber zugestehen, dass 1989 dieses Europa zwar erhofft, aber ziemlich unerwartet über "uns" "herein brach". Es gab praktisch kein Konzept, wie damit umgegangen werden könnte. Und rückgängig konnte man es auch nicht mehr machen.
Ich sagte schon damals, dass wir in Deutschland den höchsten Standart in Europa erreicht hatten.
Es darf kein großes Ungleichgewicht geben. Es darf nicht sein, dass es überdurchschnittliches Gefälle des Wohlstandes gibt. Denn so funktioniert Europa nicht. Zu dem gibt es keine einheitliche Gesetz,- Steuer,-Einkommensregeln. Das ist zur Zeit im Gange, sehr schwierig und wird 1-2 Generationen dauern, bis sich das ausbalanciert hat. Wir leben in der ersten Generation.........
Auch war mir klar, dass wir in Deutschland mit dem höchsten Standart (Wohlstand), auch die höchsten Abstriche vornehmen müssen, bis die anderen Staaten sich angeglichen haben. Das ist unter Umständen, zumindest für die Deutschen, sehr schmerzhaft. Aber da müssen wir durch. Man muss auch Opfer bringen können. Ein Europa mit einem großen Gefälle zwischen Arm und Reich wird und kann nicht funktionieren. Allerdings ist für mich Wohlstand, Wohlbefinden relativ.
Ich freue mich, mit einem Rumänen, Franzosen, Portugiesen, Griechen, einfach mit jedem Europäer, an einem Tisch zu sitzen, zusammen zu trinken und zu essen, sich zu verständigen und einfach Freude zu haben. Das ist für mich ein großer (Mehr) Wert. Das hat mit Geld weniger zu tun.........
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