Autor: Wampe
Datum: 28.09.13 18:41
Meine Güte - ist es denn wirklich so schwer?
Wenn Du es wirklich ernst meinst, das Thema sachlich diskutieren zu wollen, Tante, dann hast Du das bisher sehr gut verborgen, Respekt!
Um es noch einmal klarzustellen: Niemand in diesem Forum hat bisher behauptet, Rumänien habe kein Problem mit Straßenhunden.
Niemand hat behauptet, daß es in der Vergangenheit keine Beißvorfälle gegeben hat.
Und niemand hat behauptet, daß es völlig egal sei, wenn Passanten durch Hunde angegriffen werden, solange nur dem armen Rottweiler, dem ein Menschenarm noch aus dem Maul herausragt, nichts passiert, weil dieser putzige Rottweiler ja so süß ist.
Alles das ist überhaupt nicht das Thema, um das es seit dem "Euthanasiegesetz" geht.
Aber Du stellst jeden Tierschützer als schwachsinnig vor sich hinplappernden Volltrottel dar.
Ob die von Dir behauptete Zahlen an Straßenhunden, an Beißvorfällen und an hierdurch verursachten Kosten stimmen, lasse ich jetzt einmal offen. Da Du leider keine Quellen angibst, ist eine Überprüfung ja nicht möglich. Aber ich komme Dir sogar entgegen: Es ist völlig egal, ob nun jährlich 2000, 11000 oder 15000 Menschen gebissen werden. Jeder einelne Beißvorfall ist einer zu viel.
Und es geht nicht nur um durch Bisse verletzte oder sogar geötete Menschen. Massen von Straßenhunden, verursachen auch ungebremst Massen von Kot, den sie natürlich da hinterlassen, wo sie sich gerade befinden. Auch das ist nicht wirklich reizvoll.
Kurzum: Es existiert ein Problem - und das muß gelöst werden. Das habe ich auch nie bestritten - und auch die anderen Autoren hier im Forum haben das nicht bestritten.
Der entscheidende Punkt ist aber die Art und Weise, wie man derzeit in Rumänien versucht, das Problem zu lösen.
Ich räume ehrlich ein, daß ich mich schwertun würde, ein Gesetz zu akzeptieren, das so ist, wie es derzeit immer wieder dargestellt wird: Alle Straßenhunde werden eingefangen, in Tierheime verbracht und dort eingeschläfert, falls niemand sie innerhalb von zwei Wochen "adoptiert." Ich würde mich mit einem solchen Gesetz sehr schwertun, aber ich denke, daß ich es vielleicht akzeptieren könnte, weil bei der immensen Zahl an Straßenhunden absehbar ist, daß alle Tierheime binnen kürzester Zeit aus allen Nähten platzen würden.
Nur: Die Realität sieht anders aus. Vielleicht willst Du es nicht wahrhaben, aber die Realität zeigt nicht irgendwelche Tierheime, in denen Hunde nach einem zweiwöchigen Aufenthalt eingeschläfert werden.
Was wirklich passiert, ist folgendes:
Hunde werden in den Straßen zu Tode gehetzt.oder so lange getreten, bis sie an schweren inneren Blutungen versterben.
Hnden wird auf der Straße der Kopf abgeschlagen.
Hunde werden lebendig in Öfen geworfen, in denen sie jämmerlich verbrennen.
Manchmal werden sie auch mit Öl übergossen und dann angezündet.
Hunden werden Köder verabreicht, in denen sich langsam wirkende Gifte und / oder Rasierklingen, Nägel und Scherben befinden.
Hunde werden mit einem Hammer zu Tode geprügelt.
Hunde werden in sogenannte "Tierheime" verbracht, in denen sie aber weder Futter noch Wasser erhalten. Dort verdursten sie dann elendiglich, verhungern oder werden von Artgenossen totgebissen.
Hunde werden schwer verletzt und dann auf die Straße geworfen, wo man sich daran weidet, wie sie langsam und jämmerlich sterben.
Das ist es, was in Rumänien passiert - und das ist es, wogegen sich Menschen auf der ganzen Welt zur Wehr setzen. Nicht jeder Tierschützer ist verblendet und von Geburt an dumm.
Aber das Problem der rumänischen Straßenhunde könnte man sicher auch mti etwas weniger Brutalität lösen.
Und wenn Du jetzt fragst, woher ich das alles wissen will, dann sage ich Dir, daß ich Freunde habe, die in Rumänien waren, diese Szenen mti eigenen Augen gesehen haben und seither nicht mehr schlafen können.
Und wenn Dir wirklich an sachlicher Diskussion gelegen ist, dann schau dir die Bilder auf den Seiten von "Vier Pfoten" oder dem BMT (Bund gegen den Mißbrauch der Tiere) oder der Aktion "Fair Play" an und lies die Erfahrungsberichte der Menschen, die dabei waren.
Und wenn Du wirklich sachlich diskutieren willst, dann komm mir bitte nicht mit der Behauptung, alle entsprechenden Berichte und Fotos seien gefälscht. Ich sage das nur vorbeugend. Natürlich hast Du jedes Recht auf Deine Meinung, aber wenn Du unterstellen solltest, daß das alles gefälscht ist, dann erklär mit bitte mal, warum Tierschützer sich auf einmal zusammenrotten und diese ganzen Geschichten erfinden sollten.
Wenn Du aber anerkennst, daß diese Bilder und Berichte nicht gefälscht sind, dann wirst Du vielleicht verstehen, daß es hier gar nicht darum geht, daß die Hunde getötet werden. Es geht in allererster Linie darum, wie das geschieht.
Und im übrigen: Daß man jeden Hund aus einem"Tierheim" adoptieren kann, wird zwar von interessierter Stelle behauptet. Auch dazu findest Du aber überall hinreichend Berichte von Menschen, die das versucht haben und abgewiesen wurden.
Ich fände es ausgesprochen positiv, wenn man diese Diskussion hier sachlich führen könnte, aber dazu gehört ein Aufgeben der Schwarz-weiß-Malerei. Nicht jeder rumänische Straßenhund ist ein hauptberuflicher Mörder. Nicht jeder, der das Problem beim Namen nennt und versucht, es einer Lösung zuzuführen, ist ein Tierhasser und Quäler.
Aber was sich derzeit in Rumänien abspielt, ist an perverser Brutalität nicht mehr zu überbieten. Darum - und nur darum - ging es von Anfang an.
Denk mal drüber nach, informiere Dich sachlich - und dann schreib gern wieder hier im Forum.
Daß Du derartige Tötungsarten gutheißt, kann (und will) ich mir nicht vorstellen.
Obwohl ich es schon bedenklich finde, daß Du von Deiner reinrassigen Hündin sprichst und die Straßenhunde als "Köter" titulierst. Warum eine solche Abwertung - nur deshalb, weil so ein Hund eben nicht das "Glück" hatte, aus einer Zucht zu stammen?
Ich persönlich stamme auch nicht gerade von Eltern ab, die sich jeder wünschen würde - habe ich deshalb einen geringeren Wert???
Ich bin auf eine Antwort gespannt.
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